Wir über uns:



Wir bemühen uns, unsere Ausstattung und Tracht so weit es geht an den archäologischen Funden auszurichten.

Dabei bleibt es nicht aus, dass wir stellenweise auf die Mittel moderner Technik angewiesen sind, um Dinge zu bauen, die den Originalen in Aussehen und Funktion möglichst ähnlich sind. Zudem sind wir uns darüber im klaren, dass noch vieles hypothetisch bleibt.

In der Darstellung  lassen wir uns nicht darauf beschränken, geschlossene Grabausstattungen nachzustellen, denn das greift  unserer Auffassung nach zu kurz und ist somit nicht zielführend. Zu unsicher ist die Frage, was "Alltag" und was reine Grablege ist. Erst der Vergleich mit anderen Funden und Befunden lässt ein halbwegs greifbares Bild entstehen.

Deshalb kombinieren und ergänzen wir Funde, die aus demselben Kulturraum und derselben Epoche stammen, zu unserer Tracht und Ausrüstung. Denn allein die Grabfunde der Isar-Donau-Region in unserem Umkreis ermöglichen  noch keine zufriedenstellende Rekonstruktion der Tracht. Erst die Ergänzung mit zeitgleichen Funden anderer (möglichst benachbarter) Regionen machen das Bild vollständiger und lebendiger.

Der Schwerpunkt unserer Darstellung liegt in der mittleren und späten LaTène-Zeit, d.h. von der zweiten Hälfte des 3. Jhds. v. Chr. bis ca. 80 v. Chr. Damit wollen wir die Zeit der grossen Oppida Manching und Kelheim, die bestimmend für unseren Raum waren, abdecken.

Wir stellen nicht das "Leben der Kelten" dar, das können wir aufgrund des immensen zeitlichen Abstands auch gar nicht. Es genügt uns, fundierte und ansprechende Rekonstruktionen von Tracht und Ausstattung an der Person zu bieten, um ein "lebendiges Bild" der hiesigen Antike zu zeigen. Dabei sind wir natürlich nicht "perfekt", das können wir auch gar nicht sein, denn alle Darstellung kann lediglich eine Annäherung an das tatsächliche Bild der Kelten sein.

So stellen wir auch nichts in dem Bereich "keltische Religion" dar,  d.h. wir führen keine pseudoreligiösen Rituale oder ähnliches vor, denn alles, was heute als sog. "keltische Religion" auftritt, ist ein neuzeitliches esoterisches Phantasieprodukt. Was wir tatsächlich von der Glaubenswelt der Kelten wissen ist so dünn, dass eine seriöse Darstellung keinesfalls möglich ist.

Deshalb verwehren wir uns auch gegen romantisierende Aussagen, die Kelten seien noch "bessere Menschen" gewesen, die noch "im Einklang mit der Natur" gelebt hätten usw. usw.. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen sehr deutlich, dass gerade die Kelten intensiv Raubbau an der Natur betrieben haben z.B. durch massive Abholzung der Wälder für Bauten, die Erzverhüttung und Eisenverarbeitung, Bodenerosion durch intensiven Ackerbau verursacht haben usw. .

Die Welt der späten Eisenzeit ist auch ohne romantisierende und esoterische Zudichtungen spannend und interessant genug. Dies lebendig und anschaulich zu vermitteln ist uns Freude und Leidenschaft. 
 

 (Bedaium-Museumsfest Seebruck, 2012)